Guten Morgen Christiane,
danke dafür, dass Du deine Gedanken hier mit uns teilst.
Ich sage zu deinen Fragen folgendes:
Es gibt ein „ich“, weil wir als Menschen dazu in der Lage sind, es zu erschaffen.
Genauso, wie ich die „Tasse Kaffee“ in meiner Vorstellung erschaffen kann, erschaffe ich (meistens unbewußt) ein Selbstbild von mir – aus der Summe meiner Erfahrungen.
Natürlich fragst du als Buddhistin sofort … „und wer ist das „ich“, das da behauptet, es könnte ein „ich“ erschaffen“ usw etc. pp. Mal ganz langsam 😉
Lass‘ uns ganz konkret werden. Als Ärztin weißt du, dass jede Vorstellung (von Ägrer, von Freude,….) messbare Auswirkungen im Gehirn hat. Das sind nicht nur „Gedanken“, die da physisch messbar sind, sondern das ist ein ganzes Paket.
Die eingebildete Tasse Kaffee ist also so lange „da“, wie ich sie mir vorstelle. Danach ist sie nicht mehr da. Alles klar? So ähnlich ist es mit dem „ich“. Die eigene Identität setzt sich zusammen aus der Summe aller bisherigen Erfahrungen, die ohne unser Zutun zu einer kongruenten Ganzheit zusammengefügt werden. Daraus entsteht dann eine Vorstellung, wie „die Welt“, „die anderen“, „der andere“ und „ich“ seien.
Ich schlage dir mal vor, dich auf das Gegenteil dessen einzulassen, was du predigst:
Stell‘ dir mal vor, es gäbe die ganze physische Welt nicht (mehr). Was gäbe es dann noch?
LG aus dem 5-Seenland
Markus